N-20 Konstruktion, Bau und Projektabbruch

Eine der vielen ersten Planungsvarianten hatte ein Rolls Royce Nene Triebwerk im Heck installiert. Das Triebwerk war zu diesem Zeitpunkt erhältlich, lieferte aber zu wenig Schub um die angestrebten Flugleistungen zu erreichen.

Beim endgültigen Design der N-20 waren vier Triebwerke im Flügel eingebaut.
Das Konzept beinhaltete eine Reihe von für diese Zeit aussergewöhnlichen Elementen. Die Nebenstromverbrennung der Triebwerke, die Umlenkung des Schubes, die ausfahrbaren Canards, die absprengbare Pilotenkapsel und die geschlossenen Waffenwanne sind nur einige davon.
Die Aerodynamik der gepfeilten Nurflügelgeometrie versprach hohe Flugleistungen, war zu dieser Zeit aber noch nicht vollständig verstanden. Kombiniert mit dem Einbau der Triebwerke im Flügel und der damit durchströmten Flügelsektion wagte man sich zusätzlich auf unbekanntes Terrain. Die Besprechnung mit Prof. Dr. Karman am 10.Juli 1950 weist auf die aerodynamischen Probleme und die Uneinigkeit innerhalb des Entwicklungsteams hin.

Protokoll der Besprechnung mit Prof. Dr. Karman vom 10. Juli 1950 in Emmen.
Stellungnahme Entwicklungsprobleme
Als besonderes Problem des Nurflüglers erschien das Tumbling (Überschlagen des Flugzeuges um die Querachse). Diesem wurde ausgiebige Untersuchungen im Windkanal sowie Versuche mit einem von einem Ballon abgeworfenen Modell gewidmet.
Projekt Arbalete N-20.2 N-20 Tumblingmodell
Bericht Tumblinguntersuchung

Die insgesamt durchgeführten Berechnungen, Windkanalversuche und Besprechungen füllen noch heute ganze Archivschränke und sprengen den Rahmen dieser Präsentation.

Die N-20 wurde Anfangs 1952 fertiggestellt.
Am 8. April 1952 erfolgte ein Startlauf wobei das Flugzeug kurzzeitig von der Piste abgehoben haben soll.

 

Projekt Arbalete N-20.2 und N-20 Aiguillon zusammen

Ende 1952 wurde der Entwicklungskredit vom Bund empfindlich gekürzt. Das hatte den Abbruch der Arbeiten am N-20 zur Folge.

Das Flugzeug ist heute im Flugzeugmuseum Dübendorf ausgestellt.