Projektdetails
Materialien
Die Qualitätsanforderungen für Holz im Flugzeugbau sind ausgesprochen hoch. Dem entsprechend schwierig gestaltete sich die Suche nach einem zuverlässigen Lieferanten. Erste Einkäufe bei einem amerikanischen Anbieter sowie der Transport im Cargo Hold zurück in die Schweiz erwiesen sich als kompliziert. Auf der Suche nach einer Alternative stiess ich auf die Firma Touchwood in Holland. Diese liefert zuverlässig erstklassige Sitka Spruce in den benötigten Quantitäten, gepaart mit einem gesunden Enthusiasmus.
Seitenflosse und Ruder
Der Bau der Seitenflosse und des Ruders dauerte rund ein Jahr und entspricht zu 100% dem Original.
Als Vorlage dienten die Originalwerkstattzeichnungen sowie das auf CAD nachgebaute Modell. Der Holm ist eine Kastenkonstruktion aus Kieferholz. Die Rippen sowie die Eintrittleiste wurden vorgefertigt und auf einer computergesteuerten Fräsmaschinen ausgeschnitten. Als Klebstoff diente ausschliesslich Aerodux.
Seitenflosse und Ruder sind inzwischen fertig gebaut und bereit für die Montage am Rumpf.
Rumpf
Der Bau der Rumpfstruktur ist abgeschlossen.
Im Gegensatz zum Originalflugzeug, wo das Heckteil aus Metall hergestellt wurde um darin die Feststoffrakete aufzunehmen wird der neue Rumpf vollständig aus Holz gebaut.
Die einzelnen Rumpfspanten bestehen aus verklebten Sperrholzschichten und wurden auf einer computergesteuerten Tischfräse ausgeschnitten. Die Rumpfgurte sind aus formverleimtem Kieferholz gefertigt.
Der Einbau der Steuerelemente ist sehr zeitintensiv da alle Teile einzeln angefertigt werden müssen.
Nach Abschluss des Einbaus der Steuerung folgt die
Konstruktion, Herstellung und Einbau des Treibstofftanks und des Bugfahrwerkes.
Flügel
Der Flügels besteht vollständig aus Holz. Er ist aus einem Stück gebaut und wird mit dem Rumpf direkt verklebt. Die Holme sind eine mehrfach gekröpfte, durchgehende Kastenkonstruktion aus Kieferholz. Die Beplankung besteht aus Sperrholz mit bis zu 6mm (!) Dicke.
Fahrwerk
Triebwerke
Das Originalflugzeug wurde mit vier Triebwerken vom Typ “Piméné”mit je 100kg Schub ausgerüstet. Diese sind nicht mehr erhältlich und müssen daher mit modernen Triebwerken ersetzt werden. Als mögliche Variante kommt das Triebwerk PBS TJ100 mit 1000N Schub in Frage. Dieses wird bereits in verschiedenen Experimentalflugzeugen erfolgreich eingesetzt.
Allerdings sind verschiedene andere Firmen heute damit beschäftigt Triebwerke in dieser Schubklasse zu entwickeln. Die endgültige Typenwahl wird folglich zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen und diese auch mit einbeziehen.
Gleichzeitig wird die Idee verfolgt den Nachbau mit nur zwei Triebwerken über dem Flügel auszurüsten. Diese müssten einen Schub von je ca 3500N aufweisen. Die aerodynamischen Änderungen, insbesondere der Flugstabilität müssen dazu aber fundiert abgeklärt werden. Mit diesem Auftrag beschäftigen sich Studenten der ZHAW. Die inzwischen abgeschlossenen Bachelorarbeiten brachten ausserordentlich interessante Erkenntnisse zu Tage und werden weiter vertieft.